Die BEATLES waren eine britische Rockband in den 1960er Jahren. Mit mehr als 600 Millionen verkauften Tonträgern sind sie die bisher kommerziell erfolgreichste Band der Musikgeschichte – ihre frühere Plattenfirma EMI schätzt sogar, dass es mehr als eine Milliarde waren.
Die musikalischen Ursprünge der Band liegen im Rock’n’Roll der 1950er Jahre, in den dann das englische Liedgut einfloss und dann als „Liverpooler Beat“ bezeichnet wurde. Ihre erste Single Love Me Do erschien im Oktober 1962. 1963 erscheint ihre Single I Want to Hold Your Hand, die Anfang 1964 auch in den USA zum Megahit wurde. Damit schaffen sie den weltweiten Durchbruch.
Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichten die BEATLES zwischen 1964 und 1968, als sie mit fast allen ihren Vinyl-Singles die Hitparaden in vielen Ländern anführten.
Im Jahr 1970 trennten sich die Wege der vier Bandmitglieder aufgrund interner Spannungen. Die Musiker verfolgten danach unterschiedlich erfolgreich eigene Musikprojekte.
John Lennon
John Lennon (* 9. Oktober 1940 in Liverpool, Großbritannien; † 8. Dezember 1980 in New York, USA) war britischer Musiker, Komponist, Autor, Filmschauspieler und Friedensaktivist. Weltweit berühmt wurde er als Gründer der BEATLES, Sänger und Gitarrist der britischen Rockband THE BEATLES, für die er – neben Paul McCartney – die meisten Stücke schrieb.
Alle Songs von Lennon oder McCartney wurden zu BEATLES-Zeiten als Lennon/McCartney-Kompositionen veröffentlicht. Das Autorenteam ist schlichtweg das bekannteste und erfolgreichste in der Geschichte der Pop- und Rockmusik.
Hauptinstrument bei den BEATLES: Rhythmusgitarre.
Seit 1968 veröffentlichte er (oft gemeinsam mit seiner zweiten Frau Yoko Ono) eigene Alben. Die erfolgreichsten Songs sind Give Peace A Chance (1969) und Imagine (1971).
Am 8. Dezember 1980 wurde Lennon in New York von jemandem erschossen, der sich als Fan ausgab.
Sir James Paul McCartney
Sir James Paul McCartney (* 18. Juni 1942 in Liverpool, Großbritannien) ist britischer Musiker, Singer-Songwriter und Komponist. Weltweit bekannt wurde er als Sänger und Bassist der BEATLES, für die er mit John Lennon die meisten Stücke schrieb. Der Song Yesterday stammt von McCartney (wurde aber als Lennon/McCartney-Komposition veröffentlicht) und ist der meistgespielte Popsong aller Zeiten.
Hauptinstrument bei den BEATLES: Bassgitarre.
Seit 1970 veröffentlichte er eigene Alben. 1971 gründete er die Gruppe WINGS, die er Anfang 1980 auflöste. Seit dieser Zeit veröffentlicht er seine Musik unter seinem Namen.
George Harrison
George Harrison (* 25. Februar 1943 in Liverpool, Großbritannien; † 29. November 2001 in Los Angeles, USA) war britischer Musiker und Komponist. Bekannt wurde er als Leadgitarrist der BEATLES. Er wurde oft als der „stille Beatle“ bezeichnet. Durch die Verwendung orientalischer Instrumente und Kompositionen ab der Mitte der 1960er Jahre wurde er zu einem Wegbereiter der Weltmusik. Er schrieb auch Songs für die BEATLES; seine bekanntesten: Here Comes The Sun und Something (beide 1969).
Hauptinstrument bei den BEATLES: Sologitarre.
Seit 1968 veröffentlichte er Solo-Alben. Sein erfolgreichster Song: My Sweet Lord (Ende 1970).
Sein CONCERT FOR BANGLADESH (August 1971) gilt als eines der ersten Benefizkonzerte der Rockmusik. 1988 bis 1990 war er Mitglied der Supergroup THE TRAVELING WILBURYS, bestehend aus Bob Dylan, Jeff Lynne, Roy Orbison (bis zu dessen Tod im Dezember1988) und Tom Petty.
George Harrison erkrankte an Krebs und starb am 29. November 2001 in Los Angeles.
Ringo Starr
Ringo Starr (* 7. Juli 1940 in Liverpool als Richard Henry Parkin Starkey Jr.,) ist britischer Musiker, Komponist und Schauspieler. Von 1959 bis 1962 war er Schlagzeuger der Liverpooler Band RORY STORM & THE HURRICANES.
Am 16. August 1962 löste er den bisherigen Drummer der BEATLES (Pete Best) ab und gehörte zur Gruppe bis zu deren offiziellen Trennung im April 1970 an. Sein bekanntestes Lied ist der BEATLES-Song Yellow Submarine (eine Lennon/McCartney- Komposition) von 1966, dessen Sänger er ist.
Hauptinstrument bei den BEATLES: Schlagzeug.
Seit 1970 veröffentlicht er Solo-Alben und seit 1989 geht er mit wechselnden Musikern als RINGO & HIS ALL-STARR BAND fast jedes Jahr auf Tournee.
Ausführliche Biografie
Liverpool, einst größte britische Hafenstadt, verliert Mitte des 20. Jahrhunderts mit dem Zusammenbruch des Commonwealth an Bedeutung und somit steht die Zukunft der Liverpooler Jugend auf wackligen Füßen. Aus Langeweile und ein wenig Protest gegen die Erwachsenenwelt beginnen sich die Jugendlichen, besonders in und um Liverpool, für Fußball und Musik zu interessieren. Fußball ist in der Arbeiterstadt Tradition, und die neuste Musik bringen die Seefahrer aus den USA nach Nordengland. So bekommen die jungen Leute dort ein erstes Medienphänomen mit: Elvis Presley. Er gilt bei der älteren Generation wegen seinen aufregenden Hüftschwüngen als schockierend, doch die Teens fahren voll drauf ab. Alle Jungs wollen ihm nacheifern, um bei den Mädchen gut anzukommen.
Explosionsartig gründen sich hunderte von Bands, die alle meist mehr schlecht als recht ihre Instrumente beherrschen. Die neuen Bands spielen Rock’n’Roll und Mersey Beat. Eine dieser vielen Bands nennt sich THE QUARRYMEN und kursiert um einen leicht eigenartigen Typen namens JOHN LENNON. Nach einem Auftritt seiner Band bei einem Stadtteilfest lernt JOHN (den damals 15jährigen) PAUL McCARTNEY kennen. Dieser spielt LENNON sein Lieblingslied so überzeugend auf der Gitarre vor, dass er prompt in die Band aufgenommen wird. PAUL McCARTNEY bringt dann noch einen Jungen namens GEORGE HARRISON (damals 14 Jahre alt) mit in die Gruppe, da dieser ein sehr fähiger Gitarrist zu sein scheint und schon sind drei der späteren FAB FOUR zusammen.
Nach wechselnden Namen treten sie als BEATLES gemeinsam mit STUART SUTCLIFFE, einem Studienkollegen von JOHN, zunächst in Liverpool und Umgebung auf. 1960 werden sie nach Hamburg engagiert und komplettieren die Band vorerst mit dem Schlagzeuger PETE BEST.
Schnell werden sie zur bekanntesten Gruppe auf der Reeperbahn. In Hamburg lernen sie unter anderem auch ASTRID KIRCHHERR kennen, eine Fotografin. Sie wird die Freundin von STUART SUTCLIFFE und verpasst den BEATLES ihren typischen Pilzkopf-Haarschnitt. STUART entschließt sich bei ASTRID in Hamburg zu bleiben und verlässt die Band. Vier weitere Reisen nach Hamburg folgen, bei denen sie in den unterschiedlichsten Clubs auftreten.
Die vielen, oft Stunden langen Auftritte bringen der Band die Routine und das nötige Durchstehvermögen für die bald beginnende atemlose Weltkarriere. 1961 machen sie ihre erste professionelle Schallplattenaufnahme, jedoch „nur“ als Begleitband des Sängers TONY SHERIDAN. Bald schon kehren sie nach England zurück und werden im Cavern Club in Liverpool die beliebteste Gruppe und ihre Fangemeinde wächst stetig.
Der erste Plattenvertrag
BRIAN EPSTEIN, Besitzer eines Schallplattengeschäfts in Liverpool, wird durch die Nachfrage nach der Platte von SHERIDAN mit den BEATLES auf die Band aufmerksam. Er sucht sie im Cavern Club auf und bietet sich als ihr Manager an. Die Gruppe nimmt dankend an, und BRIAN verhilft ihnen Mitte 1962 zu ihrem ersten eigenen Plattenvertrag.
GEORGE MARTIN, Chef der EMI-Tochter Parlophone und ab diesem Zeitpunkt auch Produzent der BEATLES, empfiehlt, den Schlagzeuger zu wechseln. An dieser Stelle tritt RINGO STARR (eigentlich RICHARD STARKEY) auf die Bildfläche, er wird der neue Drummer und komplettiert die Beatles endgültig. Am 5. Oktober 1962 erscheint ihre erste Single, LOVE ME DO. Die zweite Single, PLEASE PLEASE ME, wird sofort zum Nummer-Eins-Hit. Die BEATLES-Bombe hat eingeschlagen, jeder nächste Song wird ohne großes Zögern zur Nummer Eins in den England-Charts und bald auch in den gesamteuropäischen Hitlisten. Die BEATLES-Fangemeinde wächst zu unüberschaubaren Massen heran; und es tritt etwas nie da gewesenes ein: die Beatlemania, eine absolute Massenhysterie, ausgelöst von vier gerade noch unbekannten Jungs aus Liverpool.
Nach zwei sehr erfolgreichen Langspielplatten kommt 1964 der erste BEATLES-Film, A HARD DAY’S NIGHT in die Kinos; die dazugehörige LP verkauft sich super. (Heute gibt es dieses Album – wie alle anderen auch – als CDs und Downloads). Ein Jahr später folgt der zweite Film HELP!. 1965 beginnen sich die BEATLES musikalisch und textlich zu verändern, sie entfernen sich von dem typischen Beat- und Rock’n’Roll-Klang und verpassen ihren Texten mehr Tiefgang. Dabei darf man nicht vergessen, dass sie nicht zuletzt auch durch Drogen beeinflusst werden.
Der letzte Live-Auftritt & der Durchbruch ihrer Alben
Jedoch werden die BEATLES langsam erwachsen und somit ihre Musik anspruchsvoll und auch innovativ. Auf der Bühne ist ihre neue Musik nicht mehr umsetzbar, sowohl durch technische Schwierigkeiten als auch durch das viel zu laute Gekreisch ihrer unzählbaren Fans bei jedem Auftritt rund um die Welt.
Und so treten sie am 29. August 1966 das letzte mal live auf der Bühne auf und beschließen, nur noch im Studio zu arbeiten. 1967 veröffentlichen sie mit dem Album SGT. PEPPER’S LONELY HEARTS CLUB BAND einen Meilenstein in der Popmusikgeschichte. Das Werk hat seinen ganz eigenen Klang; zum einen, weil es wie ein Konzert konzipiert ist und zum anderen, weil es mit vielen untypischen und exotischen Instrumenten sowie komplizierten Aufnahmetechniken produziert wird. Die BEATLES bedienen sich bei ihren Aufnahmen sogar eines großen klassischen Orchesters; das beweist ihre Experimentierfreudigkeit. Später plant die Band einen Zeichentrickfilm um die LP zu propagieren. Letztlich orientiert sich der Film an ihrem erfolgreichen Song Yellow Submarine von 1966. Doch das Projekt zieht sich in die Länge.
Ein weiteres Projekt, an dem sich die BEATLES beteiligen, ist eine Fernsehsendung, die per Satellit in die ganze Welt übertragen wird. Ihr Beitrag wird das bald darauf als Hymne einer ganzen Generation gehandelte All You Need Is Love. Wieder landen sie einen Volltreffer, der zusätzlich noch eine Friedensbotschaft in sich trägt.
Die BEATLES begeben sich auf Anraten des sehr interessierten GEORGE HARRISON nach Bangor (Großbritannien) um dort ein „Selbstfindungsseminar“ des Gurus MAHARISHI MAHESH YOGI zu besuchen. Dort angekommen, erfahren sie vom Tod ihres Managers BRIAN EPSTEIN. Sie sind zutiefst bestürzt. Von nun an versuchen sie, sich selbst zu managen und gründen die Firma APPLE CORP für all ihre Angelegenheiten.
Auch produzieren sie 1967 einen eigenen Fernsehfilm: MAGICAL MYSTERY TOUR. Der Film wird vom Publikum und den Kritikern nicht sehr positiv aufgenommen. Der Soundtrack dazu ist jedoch sehr gut und deshalb erfolgreich.
Bei den Arbeiten am WHITE ALBUM beginnen die einzelnen BEATLES sich mehr als zuvor in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln.
Anfang 1969 kommt dann endlich der Film YELLOW SUBMARINE in die Kinos und wird von Publikum und Kritikern wieder gut aufgenommen. Von diesem sehr bunten Zeichentrickfilm wird auch die Mode der späten 60er-Jahre beeinflusst. Doch die BEATLES bleiben in erster Linie Musiker und lassen es sich nicht nehmen, an weiteren Alben zu arbeiten: LET IT BE und ABBEY ROAD.
Die Trennung bahnt sich an
Doch Anfang 1969 wird auch klar, dass die Band auseinander bricht. Während die Gruppe noch existiert und im Sommer 1969 noch einmal ein letztes Album aufnimmt (ABBEY ROAD), beginnen JOHN LENNON und GEORGE HARRISON mit Soloprojekten.
Am 10. April 1970 verkündet PAUL McCARTNEY dann der Öffentlichkeit die Trennung der Gruppe und beendet damit vorerst die gemeinsame Erfolgslaufbahn der BEATLES. Kurz danach erscheint ihre vor ABBEY ROAD produzierte und 1970 erst fertig gewordene LP LET IT BE als Abschied vom Mythos BEATLES. Nun treten auch PAUL McCARTNEY und RINGO STARR ihre Solokarrieren an.
Dass die BEATLES nie wieder als Gruppe gemeinsam auftreten können, wird den Fans am 8. Dezember 1980 schlagartig klar, als JOHN LENNON (mit 40 Jahren) von einem verrückten Fan in New York erschossen wird.
1995 jedoch beginnen PAUL, GEORGE und RINGO an einem Projekt zu arbeiten, welches die BEATLES gedanklich wieder zusammenführen soll. Sie vervollständigen zwei Demoaufnahmen, an denen JOHN vor seinem Tod gearbeitet hat: Free As A Bird und Real Love. Diese zwei Songs erscheinen, zusammen mit alten unveröffentlichten Aufnahmen der BEATLES (unbekannte Songs und unbekannte Versionen von bekannten Songs), auf einem dreiteiligen Doppel-CD-Set. Zu diesem Projekt gehört auch eine 10stündige Filmdokumentation, die unter dem Namen ANTHOLOGY relativ erfolgreich veröffentlicht wird. Am 5. Oktober 2000 erscheint die BEATLES-eigene Biografie, ebenfalls unter dem Namen ANTHOLOGY.
Am 13. November 2000 kommt das Album mit dem schlichten Namen ONE auf den Markt. Es beinhaltet 27 Nummer-Eins-Hits der BEATLES und steht wochenlang an der Spitze der Album-Charts. Ein Beleg dafür, dass die BEATLES noch top-aktuell sind.
Am 29. November 2001 stirbt GEORGE HARRISON (mit 58 Jahren) an den Folgen seiner jahrelangen Krebserkrankung. Mit dem Tod GEORGE HARRISONs ist wohl endgültig klar geworden, dass es die BEATLES nie wieder geben kann.
Ihr Werk
Was zum Glück aber bleibt ist ihr riesiges, bewundernswertes Werk, welches außer der fabelhaften Musik auch noch Filme umfasst. (Im Jahr 2009 erscheint das zu BEATLES-Zeiten erschienene Gesamtwerk als CD-Box THE BEATLES IN STEREO. Und nicht dadurch bleibt die Erinnerung an eine stets zu Späßen aufgelegte Band, die eine gesamte Generation im Denken und Handeln beeinflusst hat.
Text und Textauszüge dürfen mit Quellen- und Autorenangabe „Beatles Museum“ übernommen werden.